Eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine psychische Erkrankung, die bereits im Kindes- und Jugendalter beginnt. Zu den Kernsymtomen der ADHS gehören Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Diese führen in mindestens zwei Lebensbereichen zu Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit und Leidensdruck bei Betroffenen und ihren Bezugspersonen.
In den letzten Jahren wurden zunehmend auch Erwachsene in die Erforschung der ADHS einbezogen, u.a. weil die Symptomatik bereits in der Kindheit begann aber die Diagnose erst im Erwachsenenalter gestellt wurde. Zwar ähneln sich die Symptome zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, jedoch zeigen sich je nach Altersspanne unterschiedliche Ausprägungen. So ist ADHS bei Erwachsenen teilweise weniger offensichtlich, als bei jungen Menschen. Charakteristisch für ADHS im Erwachsenenalter sind Verhaltensweisen wie Ungeduld, Tagträumerei, innere Unruhe, Unaufmerksamkeit, Desorganisiertheit, sowie Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen. Anders als bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich das Symptom der Hyperaktivität eher in einem Gefühl von Rastlosigkeit und innerer Unruhe („sich auf dem Sprung fühlen“). Als Resultat persönlicher Überforderung durch Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität entsteht häufig ein gesteigertes Stresserleben, das sich nicht zuletzt auf den Selbstwert und das Sozialverhalten auswirken kann.